Viele nicht gewinnorientierte Organisationen haben ihren Sitz in der Schweiz. Im Gegensatz zu For-Profit-Organisationen verfolgen sie keine wirtschaftlichen Gewinnziele. Doch wie jedes Unternehmen sind auch sie angewiesen auf fundiert ausgebildete Fachkräfte und erfahrene Manager, die ihre jeweiligen Anliegen vertreten und professionell führen. Auch von Non-Profit-Organisationen wird erwartet, dass sie sich den Anforderungen ihrer diversen Ansprechpartner stellen und dabei innovativ vorgehen.
Eine solche NPO ist auch die Stiftung TbB Schweiz, seit über 10 Jahren geführt von Frau Béatrice Kirn. Am 15. Dezember 2017 wurde formell die gemeinnützige «Stiftung TbB Schweiz» gegründet, die vorher seit ihrer Gründung 1897 als Verein existierte. Die Stiftung hat den Zweck, den Betrieb und die Existenz des Tierheims in der Region Nordwestschweiz sicherzustellen.
NPOs müssen oft mit knappen Mitteln maximale Wirkung erzielen, ihre Dienstleistungen dahingehend optimieren und neuartige Lösungsansätze verfolgen. Diese Erfahrung hat auch Frau Béatrice Kirn vor allem in den letzten Jahren gemacht. Im Juni dieses Jahres hat die Basler Stiftung ihren Neubau an der Birs eingeweiht. Ursprünglich hätte das neue Tierkompetenzzentrum schon 2016 eröffnet werden sollen, doch wegen der Finanzierung und der Bauarbeiten kam es zu Verzögerungen. Aber auch dies gehört zum Berufsalltag eines CEO in einer NPO: Strategien entwickeln, ein motiviertes Team und engagierte freiwillige Helferinnen und Helfer kompetent führen, zukunftsgerichtete Projekte leiten und dabei die finanziellen Mittel effizient einsetzen.
Im Rahmen unserer «5 Fragen an…»-Serie haben wir mit Frau Béatrice Kirn über ihre Karriere, ihre Überzeugungen und ihre Inspiration gesprochen.
Sie sind sowohl diplomierte Tierpflegerin als auch Betriebswirtschafterin. Wenn Sie in jüngeren Jahren einen anderen Weg eingeschlagen hätten, was wäre aus Ihnen geworden?
«Das Diplom zur eidg.dipl. Tierpflegerin habe ich erst nach der Ausbildung zur Betriebswirtschafterin und nach Übernahme der Geschäftsführung der heutigen Stiftung erworben. Ich fand es wichtig, auf mein betriebswirtschaftliches Know-how und meine Managementfähigkeiten aufzubauen. Als CEO einer Non-Profit-Organisation gehört für mich neben einer sehr tiefen Kenntnis der Organisationskultur und des Managements im Non-Profit-Bereich auch das relevante Fachwissen zur Führungsaufgabe. So kam es also dazu, dass ich das Diplom zur eidg. dipl. Tierpflegerin absolviert habe. Mein ursprünglicher Berufswunsch war Physiotherapeutin.»
Wofür würden Sie eine Woche gratis arbeiten?
«Für Tiere in einem ausländischen Tierheim oder einer Katzen-Kastrationsaktion. Die Stiftung TbB Schweiz wird täglich mit dem Problem der unerwünschten und verwilderten Katzen konfrontiert. In der Nordwestschweiz leben zahlreiche verwilderte Katzenkolonien in den Siedlungsgebieten, insbesondere in Schrebergärten, Fabrikarealen, bei Restaurants und in Einfamilienhausquartieren. Dort können sich die Tiere unkontrolliert vermehren. Wir engagieren uns dafür, gesunde Tiere zu kastrieren, markieren und wieder in ihrem Revier freizulassen. Durch solche Massnahmen wird freilebenden Katzen eine gute Lebensqualität ermöglicht.»
Was war der beste berufliche Rat, den Sie jemals bekommen haben?
«Ein Vorgesetzter hat mir geraten, mich mit Zahlen zu beschäftigen und Buchhaltung als etwas Kreatives anzusehen. So habe ich für mich entdeckt, dass Buchhaltung nicht zwangsweise langweilig sein muss.»
An welches Ereignis in Ihrer Karriere erinnern Sie sich am liebsten?
«An meine erste Beförderung.»
Wer oder was begeistert und inspiriert Sie?
«Diskussionen über alle möglichen Themen. Ich tausche mich gerne mit ganz unterschiedlichen Menschen aus, denn dabei komme ich oft auf neue, unerwartete Ideen.»
Wir bedanken uns herzlich bei Frau Kirn für ihr Mitwirken an diesem Beitrag. Dieses Interview wurde schriftlich geführt.
Redaktorin: Neslihan Steiner
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