Wie wichtig ist Leidenschaft im Job? Nicht jeder brennt für seinen Beruf und nicht jeder kann – oder möchte – sein Hobby zum Beruf machen. Dies wird im Übrigen auch nicht allen empfohlen. Seinen Hobbies widmet man sich in seiner Freizeit, wenn man einen freien Kopf dafür hat. Wer zum Beispiel auf Knopfdruck kreativ sein muss oder darauf angewiesen ist, mit seiner Kunst Geld zu verdienen, empfindet dabei irgendwann nicht mehr denselben Spass, als wenn er es nur als Hobby ausgeübt hat.
Leidenschaft wird heute aber oft als Schlüssel zum Erfolg angesehen. Fest steht, dass Leidenschaft, Spass und Motivation in einer engen Beziehung zueinanderstehen und für ein erfülltes, zufriedenes Leben unerlässlich sind. Und da man viel Lebenszeit im Beruf verbringt und darin Energie investiert, will man auch etwas tun, das einen motiviert, glücklich macht, sinnstiftend ist und Zufriedenheit schenkt. Deshalb sollte man sich regelmässig die Frage stellen, was man von seinem Beruf erwartet und was einen antreibt. Herr Giuseppe Carusone, unser Interview-Partner in diesem Monat, wusste schon sehr früh, dass Leidenschaft, Emotionen und Herzblut in seinem Beruf nicht fehlen dürfen.
Die Begeisterung, Menschen über tolle und qualitative Produkte informieren, die nicht nur ihn selbst sondern vor allem die Käufer und Nutzer überzeugen, hat ihn in seiner bisherigen Karriere von der Autoindustrie über die Logistikbranche bis hin zu seiner heutigen Station beim internationalen Hersteller und Vertreiber von Gesundheitsernährung Hund und Katze Royal Canin, Mars Petcare angetrieben. Vor 11 Jahren hat er als leidenschaftlicher Hundehalter seine Liebe für Vierbeiner mit seiner Verkaufs- und Marketingexpertise verbunden. Er ist überzeugt davon, dass nur wer eine Leidenschaft für das zu verkaufende Produkt mitbringt, auch andere davon begeistern kann.
Als Director Sales & Marketing VET führt er heute ein kleines aber sehr dynamisches und spezialisiertes Team. Gemeinsam schulen sie Schweizer Kleintierpraxen über Gesundheitsernährung, damit Tierärzte die richtige Diät verschreiben können. Im Rahmen unserer «5 Fragen an…»-Serie haben wir mit Herrn Giuseppe Carusone über seine Motivation, Überzeugungen und Inspiration gesprochen.
Herr Carusone, Sie blicken auf eine erfolgreiche Karriere im Bereich Verkauf, Vertrieb, Marketing zurück. Wenn Sie in jüngeren Jahren einen anderen Weg eingeschlagen hätte, was wäre aus Ihnen geworden?
«Vertrieb und Marketing haben mich bereits in der Schulzeit sehr fasziniert. So habe ich für mich schnell entschieden, eine Verkaufslehre zu absolvieren und hatte in dem Sinn keinen anderen Berufswunsch. Im Nachhinein hätte ich einen Schwerpunkt im Marketing statt im Verkauf ebenfalls interessant gefunden. Wenn ich schulisch einen anderen Weg eingeschlagen hätte, hätte mich ein Medizinstudium sehr gereizt. Doch alles in allem bin ich mit meiner bisherigen beruflichen Laufbahn mehr als zufrieden. Die Führung von Menschen ist etwas Wunderbares, ganz speziell im Verkauf und im Marketing, wo man es mit sehr unterschiedlichen Typen von kreativen Menschen zu tun hat. In meinem herausfordernden Berufsalltag sind Emotionen, Anerkennung und Erfolg stets ein wichtiger Bestandteil.»
Wofür würden Sie eine Woche gratis arbeiten?
«Meiner Meinung nach machen Tiere für uns Menschen eine bessere Welt. Ich würde ihnen etwas zurückgeben wollen und mich dort engagieren, wo Tiere sind. Ob auf einem Bauernhof, im Tierheim oder im Tierspital – Hauptsache, ich kann helfen und etwas bewegen. Tiere und Natur sind eng miteinander verknüpft. Ich würde ebenfalls etwas für die Natur bewirken wollen und beispielsweise in einem Wald mithelfen, ein Bergwaldprojekt tatkräftig unterstützen.»
Was war der beste berufliche Rat, den Sie jemals bekommen haben?
«Jeder kennt das Sprichwort „Der Weg ist das Ziel.“ Ich habe den Rat bekommen, an ambitionierte Ziele zu glauben und sie bis zum Schluss zu verfolgen. Das gebe ich auch so meinem Team weiter. Ambitionierte Ziele führen zur Leistungssteigerung und schlussendlich zum Erfolg – egal, wie man es betrachtet. In der Regel sind es die Erfolge, die uns motivieren, uns bei einer Aufgabe weiter zu engagieren. Doch auch Misserfolge oder Rückschläge können eine motivierende Wirkung haben. Wenn Zahlendruck herrscht und das Risiko besteht, Kunden zu verlieren, würde man ohne Ziele den Kopf in den Sand stecken wollen. Wer kein ambitioniertes Ziel hat, kann auch keines erreichen.»
An welches Ereignis in Ihrer Karriere erinnern Sie sich am liebsten?
«An meine Beförderung vor 4.5 Jahren zum Director Sales & Marketing VET. Dazu musste ich zunächst ein Assessment in Köln absolvieren und zwei Monate später mich der europäischen Leitung präsentieren. In diesem halbstündigen Gespräch wurde vier Mal die Sprache gewechselt. Es war eines meiner härtesten und gleichzeitig erfolgreichsten Gespräche meiner Karriere und ich erinnere mich gerne an die Erleichterung und die Emotionen danach.»
Wer oder was begeistert und inspiriert Sie?
«Schauspieler, Musiker, und Sportler, die es schaffen, Emotionen herüberzubringen und viele Menschen zu berühren und zu bewegen. Wie sie Herausforderungen immer wieder anpacken und Menschen inspirieren können, finde ich sehr motivierend. Fasziniert bin ich auch von der Medizin. Man spricht oft darüber, welchen gewaltigen Vorsprung Menschen in der Technik gemacht haben, aber auch die Medizin hat unglaubliche Leistungen vollbracht. Ich bin immer wieder begeistert von der Human- wie auch Tiermedizin.
Die Leistungen meiner Mitarbeiter inspirieren mich ebenfalls. Die Welt steht heute vor einem Überangebot: Die richtigen Produkte an die richtigen Menschen zu transportieren, hat mehr mit Qualität statt mit klassischem Verkaufskönnen zu tun. Meine Mitarbeiter sind forschungs- und gleichzeitig auch businessorientiert. Dieser Spagat ist nur mit viel Leidenschaft möglich, und das erfreut mich sehr.»
Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Somers für sein Mitwirken an diesem Beitrag. Dieses Interview wurde schriftlich geführt.
Redaktorin: Neslihan Steiner
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