Berufliche Entscheidungen können manchmal sehr herausfordernd sein. Fühlt man sich alleine, kommt man schnell ins Grübeln. Was da helfen kann, sind Mentoren. Man muss das Rad nicht neu erfinden und die Chance, dass jemand schon mal in einer ähnlichen Situation war, sind gross. Das Schlüsselwort lautet Erfahrung.
Berufliche Entscheidungen können manchmal sehr herausfordernd sein. Fühlt man sich alleine, kommt man schnell ins Grübeln. Was da helfen kann, sind Mentoren. Man muss das Rad nicht neu erfinden und die Chance, dass jemand schon mal in einer ähnlichen Situation war, sind gross. Das Schlüsselwort lautet Erfahrung: Eine Mentorin oder ein Mentor sollten bereits da gewesen sein, wo der Mentee noch hinwill. Gerade zu Beginn einer Karriere kann ein Mentorship sehr hilfreich sein, Fuss zu fassen, sein Netzwerk aufzubauen und schlichtweg Zeit zu sparen oder gewisse Fehler zu vermeiden. Aber auch in einer fortgeschritteneren Karriere kann ein Mentoring die berufliche Laufbahn positiv beeinflussen.
Nach der Weiterbildung zur diplomierten Wirtschaftsfachfrau und diversen Auslandaufenthalten in Kanada und Hong Kong suchte unsere Interviewpartnerin des Monats Jasmin Fringeli eine lehrreiche Tätigkeit in einem inspirierenden Umfeld – und wurde bei Blaser Architekten, einem stetig lernenden und aufgeschlossenem Architekturbüro in Basel, fündig. Seit nun 12 Jahren ist sie dem Unternehmen treu geblieben und hält heute die Position der Leiterin Administration inne und ist Mitglied der Geschäftsleitung.
Bei der Frage nach dem besten beruflichen Rat ihrer Karriere war Jasmin Fringeli spürbar gerührt. Erfahren Sie im Interview mehr über ihren beruflichen Weg und welche wegweisende Rolle Mentoren in ihrer Karriere gespielt haben. Und wenn Sie nach dieser Lektüre selber Mentor/Mentorin werden und Ihr Fachwissen und Ihre Erfahrungen weitergeben wollen, umso besser. Ein Mentoring hat viele Vorteile für beide Seiten und macht die Arbeitswelt zu einem menschlicheren, positiveren Ort.
Frau Fringeli, wenn Sie in jüngeren Jahren einen anderen Weg eingeschlagen hätten, was wäre aus Ihnen geworden?
«Ich würde mich nicht als den «Büchertyp» bezeichnen und habe deshalb oft den praxisbezogenen Weg bevorzugt. Der «Learning by doing»-Ansatz hat sich für mich in verschiedenen Lebensbereichen sehr bewährt. Nach einer anfänglichen Träumerei von der Pilotin als junges Mädchen, habe ich meine Berufswahl eher realistisch getroffen und mich zu dieser Zeit vielleicht auf den Weg des geringsten Widerstands gemacht, indem ich nach der obligatorischen Schulzeit die kaufmännische Lehre absolviert habe. Dennoch habe mich immer Herausforderungen gestellt und wollte etwas erreichen. Ich mag es, einen Plan zu haben und strategisch vorzugehen, aber der Aufwand soll immer im Verhältnis stehen.»
Wie beginnen Sie Ihren Tag am liebsten?
«Unter der Woche starte ich in den Tag mit Yoga, einer Tasse Ingwer-Zitronen-Tee und nutze die Fahrt ins Büro, um mich mental auf den Arbeitstag einzustimmen. An Wochenenden mag ich es gerne, den Tag in Ruhe zu beginnen und nicht sofort aus dem Bett zu springen. Langsam heisst aber nicht, lange im Bett zu bleiben: Ich erwache gerne mit der Natur zusammen und lasse mir die Zeit, Körper und Geist in Einklang zu bringen.»
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
«Persönlicher Erfolg ist nicht etwas, was ich konkret anstrebe oder für mich im Vordergrund steht. Natürlich erfreue ich mich als Macherin, wenn etwas gelingt und ein Erfolg gefeiert werden kann. Sofern ich die Wichtigkeit und den Sinn einer Sache sehe, stecke ich meine Kraft und Energie darin und erfreue mich ab dem Gelungenen. Konkret im Unternehmen bedeutet das zum Beispiel, dass ich es als Erfolg ansehe, wenn ich Mitarbeitende motivieren kann und wir gemeinsam etwas bewegen können. Das gibt allen ein gutes Gefühl und motiviert, weiterzumachen.»
Wofür würden Sie eine Woche gratis arbeiten?
«Vor der Mutterschaft gab es etliche Dinge, für die ich brannte. Heute würde mir besonders eine Sache am Herzen liegen: mich für Kinder und deren Zukunft zu engagieren.»
Was war der beste berufliche Rat, den Sie jemals bekommen haben?
«Ein spezifischer Rat war es nicht, aber ich hatte das Glück, immer durch einen Coach durchs Leben begleitet zu werden. Dies begann mit meinen Eltern und später in den beruflichen Stationen durch einen Mentor und Begleiter. Sie achteten stets auf mich, pushten und förderten mich. Wie gesagt, lerne ich gerne in der Praxis. Das Psychologische und Zwischenmenschliche lässt sich mit jemandem lernen, der einen bei der Hand nimmt. Drei Schlüsselpersonen haben massgeblich dazu beigetragen, mich dahin zu pushen, wo ich heute bin. Wenn ich zurückdenke, haben sie gewisse Gemeinsamkeiten: Es sind allesamt individuelle Leader-Persönlichkeiten. Was Mentoren einem mit auf den Weg gegeben haben, ist unbezahlbar. Aber es braucht auch eine Offenheit seitens Mentee, sich darauf einzulassen um von der Weisheit und Führung profitieren zu können.»
Wir bedanken uns herzlich bei Frau Fringeli für ihr Mitwirken an diesem Beitrag. Dieses Interview wurde telefonisch geführt.
Redaktorin: Neslihan Steiner
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