5 Fragen an Lukas Langenegger, CEO von hemotune

hemotune ag

Einen Beruf haben viele, aber eine Berufung zu finden und zu leben, gelingt weitaus weniger Menschen. Mut braucht es, sich die Zeit zu nehmen, sich selbst besser kennenzulernen, seine Stärken und Motivatoren zu entdecken und zu wissen, wofür man morgens aufstehen möchte.

Unser Interviewpartner des Monats konnte diese Sinnfrage nach der Schule nicht beantworten. Also absolvierte er zunächst eine Banklehre. Während er verschiedene Karrieremöglichkeiten erkundete und lernte, ökonomisch zu handeln, kristallisierte sich seine wahre Vision heraus: Er wollte mit Innovationen die grossen Probleme unserer Zeit lösen. So studierte Lukas Langenegger an der ETH und am MIT Chemie-​ und Bioingenieurwissenschaften, wo im Labor eine vielversprechende Geschäftsidee entstand, die das Potenzial hat, die revolutionären Lösung eines globalen Gesundheitsproblems zu werden.

2017 gegründete er als CEO das MedTech-Start-up hemotune mit, das ein innovatives Verfahren zur Blutreinigung entwickelt, welches auf magnetischen Nanopartikeln basiert. Diese Nanopartikel binden Giftstoffe im Blut, die anschliessend in einem dialyseähnlichen externen Kreislauf magnetisch entfernt werden. Eine erste Therapie mit diesem bahnbrechenden Verfahren wird für Sepsis, auch Blutvergiftung genannt, entwickelt. 49 Millionen Menschen erleiden jährlich eine Sepsis, die als lebensbedrohliche Komplikation bei verschiedensten Infektionskrankheiten entsteht, wie beispielsweise einer Lungenentzündung. Die elf Millionen Sepsis-Todesfälle jedes Jahr entsprechen etwa 20 % aller weltweiten Todesfälle.

Das Team, um die Mitgründer Lukas Langenegger und CTO Carlos Mora, ist in den letzten fünf Jahren stark gewachsen: Ein interdisziplinäres Team von 23 Mitarbeitenden trägt den Ursprungsgedanken der Mitbegründer weiter. Sie arbeiten täglich an ihrer gemeinsamen Vision, die Präzisionsblutreinigung zu einer unverzichtbaren Behandlung zu machen, die letztendlich Leben rettet. Bevor die Technologie die Patienten erreicht, ist noch viel Arbeit: Die Herstellung medizinischer Produkte ist ein steiniger Weg, gepflastert mit unzähligen regulatorischen und formalen Anforderungen. Der Arbeitsalltag in einem Start-up mag nicht immer einfach sein, aber die tiefe Überzeugung, gemeinsam an etwas Grossem und Sinnstiftenden zu arbeiten, motiviert alle, Hürden und Herausforderungen der Reihe nach zu meistern. In diesem Jahr werden die letzten vorklinischen Versuche durchgeführt, wobei neben der technischen Funktion und Sicherheit auch die Anwenderfreundlichkeit im Alltag auf Intensivstationen erprobt wird. Bereits nächstes Jahr sollen damit erste Patienten behandelt werden.

Wir haben mit dem CEO von hemotune über seine Morgenroutine, seine beruflichen und privaten Überzeugungen und Ansichten gesprochen. Erfahren Sie mehr über Lukas Langenegger in unserem Interview. 

Herr Langenegger, wenn Sie in jüngeren Jahren einen anderen Weg eingeschlagen hätten, was wäre aus Ihnen geworden?
«Ich habe mich stets sehr für Business als auch für Naturwissenschaften und Technik interessiert. Daher begann ich meine Laufbahn auch mit einer Ausbildung bei der Bank, mit dem Hintergedanken danach an der ETH etwas Technisches zu studieren. Ich hätte aber nicht unbedingt im medizinischen Bereich tätig sein müssen. Meine Masterarbeit am MIT habe ich über erneuerbare Energien geschrieben. Generell interessiere ich mich sehr für nachhaltige Chemie und Energiewirtschaft.»

Wie beginnen Sie Ihren Tag am liebsten?
«Ich beginne jeden Morgen mit 10min Yoga nach dem Aufstehen und gönne mir einen guten Cappuccino aus frischen Kaffeebohnen und lese etwas Zeitung. Wenn es das Wetter zulässt, fahre ich dann mit dem Fahrrad zur Arbeit.»

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
«Etwas Sinnvolles zu tun, dass die Welt ein Stück verbessert. Mein Purpose geht über reinen finanziellen Erfolg hinaus.»

Wofür würden Sie eine Woche gratis arbeiten?
«Als Startup CEO habe ich schon manche Woche «gratis» in hemotune investiert. Wenn man sein Unternehmen vorantreiben will, hört die Arbeit nie wirklich auf. Ich habe das aber langfristig betrachtet, weil wir ein sehr wichtiges Problem angehen und einen grossen positiven Impact haben können.»

Was war der beste berufliche Rat, den Sie jemals bekommen haben?
«Steve Jobs hat 2005 eine sehr inspirierende Rede zu Harvard Absolventen gehalten. Die Kernbotschaft dabei ist, dass man einen Beruf finden soll, den man liebt. Einerseits ist das Leben zu kurz, um sich mit einem verhassten Job rumzuschlagen und andererseits wird man nur wirklich gut in etwas sein, das man wirklich mag.»

Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Langenegger für sein Mitwirken an diesem Beitrag.
Dieses Interview wurde telefonisch geführt.

 logo batterman 240409

Batterman Consulting Basel AG
Executive Search,
Byfangweg 1a, CH-4051 Basel
T +41 58 680 55 55
basel@batterman.ch

Abonnieren Sie unseren Newsletter
Erhalten Sie monatlich spannende Artikel, aktuelle Jobs sowie weitere interessante Informationen.

Jetzt Erstgespräch vereinbaren

Jetzt Erstgespräch vereinbaren

Jetzt Erstgespräch vereinbaren