5 Fragen an Marcel Sutter, Leiter Finanzen & Personal sowie VR und Miteigentümer der Reiden Technik AG

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Ein Familienbetrieb ist ein Erbe in vielerlei Hinsicht – insbesondere, wenn es auf eine 117-jährige Geschichte zurückblickt. Die Reiden Technik AG ist ein solches eigenständiges Schweizer Traditionsunternehmen.

Seit 1904 werden REIDEN-Werkzeugmaschinen mit Schweizer Qualitäts- und Wertvorstellungen am Produktionsstandort im luzernischen Reiden hergestellt. Der mittelständische Hersteller von Fräs- und Werkzeugmaschinen ist im Familienbesitz und beschäftigt aktuell 160 Mitarbeitende.

Einer der drei Köpfe an der Führungsspitze des Unternehmens ist Marcel Sutter. Seit 2008 im Familienunternehmen tätig, ist er 2017 als Aktionär der zweiten Generation eingestiegen. Heute verantwortet er die Bereiche Finanzen und Personal. Im kleinen, inhabergeführten Unternehmen sind die Prozesse schlank und haben oft einen pragmatischen Ansatz. Die Geschäftsleitung wird von elf weiteren Kadermitarbeitern (Abteilungsleiter oder Fachspezialisten) unterstützt. Sie geniessen viele Freiheiten und Entwicklungsmöglichkeiten mit den damit verbundenen Verantwortungen. Nicht nur Marcel Sutter, sondern alle Mitarbeitenden sind sehr stolz auf das, was sie im beschaulichen Reiden alles bewerkstelligen können.

Die Berufswahl war für ihn damals aber nicht so einfach, wie man es vom Sohn eines Teilinhabers annehmen könnte. Sein Vater Alex Sutter ist CEO, Verwaltungsratspräsident und Miteigentümer der Reiden Technik AG. Mit einer Lehre als Polymechaniker ausserhalb des Familienbetriebes und diversen Weiterbildungen hat Marcel Sutter seine Technik-Kenntnisse mit betriebswirtschaftlichem Know-how erweitert. Nach der Ausbildung zum Finanzfachmann hat er sich fortan für die operative und strategische Führung im Bereich Finanzen spezialisiert. Als Verwaltungsrat und Miteigentümer der Firma sichert er den Erhalt und Aufbau vom nötigen Know-how, damit das Unternehmen auch künftig seine führende Position als Werkzeugmaschinenbauer behält.

Erfahren Sie im Interview des Monats mehr über Marcel Sutter, wie er seinen Arbeitstag beginnt, warum Selbstreflektion im Job für ihn so wichtig ist und vieles mehr.

Herr Sutter, wenn Sie in jüngeren Jahren einen anderen Weg eingeschlagen hätten, was wäre aus Ihnen geworden?

«Ganz früher träumte ich davon Flugzeugpilot zu werden, dies war aber wirklich nur eine Träumerei. Für mich war die Berufswahl nicht einfach und für meine damalige Entwicklung kam sie zwei, drei Jahre zu früh. Schlussendlich war es naheliegend, dass ich für einen möglichen späteren Einstieg im eigenen Familienunternehmen eine technische Ausbildung machen würde. Informatik und Elektrotechnik haben mich in jungen Jahren sehr interessiert, jedoch hatte ich die Gelegenheit bekommen, als Polymechaniker in einem hervorragend aufgestellten Ausbildungsbetrieb die Ausbildung zu machen.»

Wie beginnen Sie Ihren Tag am liebsten?

«Am Morgen ist meine effizienteste Arbeitszeit, darum brauche ich auch nicht viel Zeit um in die Gänge zu kommen. Durch einen kurzen Arbeitsweg von ungefähr 8 Minuten bin ich schnell an meinem Arbeitsplatz. Jeder Morgen fängt mit einem genussvollen Kaffee und einem kurzen Konsum von den neusten wirtschaftlichen und sportlichen Nachrichten an. Dann geht es aber schnell los mit den ersten Arbeitspaketen die angegangen werden. Meist sind es ältere Pendenzen, Routinearbeiten oder aber auch Arbeiten die eine hohe Konzentration erfordern, bevor weitere dringende oder wichtige Aufgaben auf mich warten.»»

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?

«Erfolg ist mir sehr wichtig, es hilft mir mein Tun und Lassen zu reflektieren. Dabei spielt nicht nur der Erfolg, sondern auch der Misserfolg eine entscheidende Rolle. Es gibt mir eine Rückmeldung, was gut war, oder warum etwas besonders gut gelingen konnte. Wiederum gibt mir der Misserfolg wertvolle Hinweise, warum der gewünschte Erfolg nicht zustande kam und regt meine Kreativität an, woran ich arbeiten könnte, es besser zu machen. Nicht zu selten ist das Ausbleiben von Erfolg für mich auch der notwendige Tritt in den Allerwertesten. Erfolg liefert mir also immer ein Feedback ohne zwingend jemanden danach fragen zu müssen. Selbstreflektion ist für mich sehr entscheidend und wichtig, um den Erfolg nachhaltig zu beeinflussen.»

Wofür würden Sie eine Woche gratis arbeiten?

«Arbeiten muss für mich nicht zwingend immer mit einem monetären Lohn verbunden sein. Was bedeutet gratis? Wenn ich das bei einer Suchmaschine eingebe spuckt es mir Wörter wie geschenkt, kostenlos, umsonst, unentgeltlich raus. Arbeiten für die Familie, Freunde, Vereine, Natur etc. sind im Normallfall immer ohne monetären Lohn. Jedoch erhält man für die unentgeltliche Arbeit oft Zufriedenheit, Anerkennung, Gemeinsamkeit, Freude, Gemeinwohl und bei körperlicher Arbeit sogar ein Workout. Entsprechend kann für mich arbeiten nicht gratis, umsonst oder unentgeltlich sein.»

Was war der beste berufliche Rat, den Sie jemals bekommen haben?

«Den einen besten beruflichen Rat gibt es bei mir nicht. Da habe ich im sportlichen Bereich bleibendere Tipps aufnehmen dürfen. Eine kleine Zwischenbemerkung: Als passionierter ehemaliger Handballspieler mit vergleichsweise kleiner Körpergrösse musste ich mit Geschwindigkeit, Kraft und Koordination punkten. Jedoch gibt es Spielsituationen, in denen das Tempo herausgenommen werden muss. So gibt man dem Gegenspieler die Zeit, einen Fehler zu machen, um dann den Überraschungseffekt zum eigenen Vorteil zu nutzen. Man braucht nicht viele Spielzüge zu kennen, sondern die wenigen Spielzüge zu perfektionieren.

Im beruflichen wie im privaten Umfeld gibt es für mich einige Personen die ich kennenlernen und teilweise auch zusammen arbeiten durfte, die ich sehr bewundert habe. Von ihnen habe ich viele wertvolle Hinweise, Tipps und Tricks erhalten, die mich in meiner Entwicklung prägten. Es sind die vielen kleinen Ratschläge, die man erst erkennen, verarbeiten und verinnerlichen sollte.»»

Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Sutter für sein Mitwirken an diesem Beitrag. Dieses Interview wurde schriftlich geführt.

Redaktorin: Neslihan Steiner

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