Halten Sie Ihre Gesundheit auch für selbstverständlich? Spätestens, wenn Beschwerden auftreten und wir krank sind, wissen wir diese Lebensressource so richtig zu schätzen. Vermeintlich alltägliche Dinge wie spazieren gehen, genussvoll essen oder Lebenslust verspüren sind nach einer schweren Diagnose wie Krebs aber alles andere als selbstverständlich. Trotz fortschreitender Forschung bleibt diese traumatische Diagnose eine Hiobsbotschaft und lässt viele Patienten in eine tiefe Selbstreflexion, ja gar in eine Depression fallen.
Gerade in Zeiten immer spezifischer gegen Krebszellen gerichteter onkologischer Therapien steigt das Bedürfnis nach komplementärer Unterstützung. Während die Schulmedizin darauf abzielt, Tumorzellen und Symptome wie Schmerzen zu bekämpfen, erfassen komplementärmedizinische Therapien den Menschen als Ganzes und streben eine körperliche, geistige und seelische Harmonie an. Die Selbstheilungskräfte der Erkrankten werden aktiviert, um zum Heilungserfolg der konventionellen Therapie beizutragen oder ein lebenswertes restliches Leben zu ermöglichen.
Die Iscador AG in Arlesheim ist ein pharmazeutisches Unternehmen, dass anthroposophische Präparate für die Integrative Onkologie erforscht, entwickelt und vermarktet. Seit über 70 Jahren setzt sich das Unternehmen für die wachsende Bedeutung der in der Krebsbehandlung eingesetzten komplementären Misteltherapie ein. Sie ist ein wichtiger Partner für Ärzte und Patienten, um onkologische Therapiepotenziale auszuschöpfen und eingeschränkte Faktoren der Lebensqualität zu verbessern.
Stephan Lorenz ist CEO der Iscador AG, die dieses besondere Medikament gegen Krebserkrankungen herstellt. Wer ein solches Unternehmen strategisch und operativ führt, dem liegen neben dem Wohlergehen der Tumorpatienten auch die Natur und Nachhaltigkeit am Herzen. Wir haben mit dem Geschäftsführer Stephan Lorenz über seine Werte und beruflichen Gepflogenheiten gesprochen. Erfahren Sie mehr über ihn in unserem Interview des Monats.
Herr Lorenz, wenn Sie in jüngeren Jahren einen anderen Weg eingeschlagen hätten, was wäre aus Ihnen geworden?
«Als Jugendlicher habe ich mich sehr für Biologie und die Vielfalt der Lebensformen interessiert. Am meisten reizte mich damals die Meeresbiologie. Später habe ich dann erkannt, dass ich nicht nur beobachten und analysieren, sondern aktiv an der Gestaltung von Unternehmen, Beziehungen und Prozessen beteiligt sein will. Die Inspiration von Menschen und durch Menschen, mit denen ich gemeinsame Ziele verfolge, ist mir enorm wichtig. Dem Element Wasser bin ich aber über mein Hobby Apnoetauchen verbunden geblieben.»
Wofür würden Sie eine Woche gratis arbeiten?
«Mich beschäftigt immer wieder sehr, wenn ich sehe, wie Kinder und junge Menschen Krankheiten ertragen müssen, von ihnen Geduld und Ergebenheit erwartet wird, um an ihrem Schicksal nicht zu verzweifeln. Erlebt habe ich das z.B. in Indien bei krebskranken Kindern, die in Mumbai auf der Strasse vor dem Tata Memorial Center oft tagelang ausharren, um medizinisch versorgt zu werden oder ihre Medikamente zu bekommen. Mit ihnen würde ich gerne ein Musikprojekt machen, um sie ein wenig von der Tristesse des Alltags und ihrer Hoffnungslosigkeit abzulenken.»
Was war der beste berufliche Rat, den Sie jemals bekommen haben?
«Als junger Student stiess ich einmal auf ein Zitat, das mich nie wieder losgelassen hat: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“»
Wie begegnen Sie Rückschlägen und wie gehen Sie mit Schwierigkeiten um?
«„Sh*t happens.“ Nicht, um sich zu ergeben, sondern als eine Quelle zur persönlichen Weiterentwicklung, es beim nächsten Mal besser zu machen. Jeder Misserfolg ist auch eine Chance. Nur Fehler, die als solche erkannt werden, kann man in Zukunft vermeiden. Jeder Rückschlag beinhaltet die Chance für einen Neuanfang. Jede Schwierigkeit ist eine Herausforderung, die Hürde zu meistern.»
Was ist Ihnen in Ihrer Arbeitsumgebung besonders wichtig und was kommt Ihnen auf keinen Fall ins Büro?
«Ich bin Vater von zwei Kindern und „sich kümmern“ liegt in der Familie. Mich auch im Job für eine Welt einzusetzen, in der sie später glücklich leben können, treibt mich an. Deshalb achte ich auf Nachhaltigkeit und einen lösungsorientierten Umgang mit Ressourcen. Bei Faulheit und Unaufrichtigkeit verliere ich meine gute Laune. Die müssen draussen bleiben.»
Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Lorenz für sein Mitwirken an diesem Beitrag. Dieses Interview wurde schriftlich geführt.
Redaktorin: Neslihan Steiner
Batterman Consulting Basel AG
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