Was verbinden Sie mit Luxus? Für die einen ist er Geld oder etwas Materielles, das man sich kaufen kann. Für die anderen ist er Lebensqualität. Auch wenn das Verständnis von Luxus sehr individuell ist, so ist eine Trendwendung zu ethischerem, nachhaltigerem und stillerem Luxus zu beobachten. Jemand, der sich im Luxusgütermarkt und dem Gastgewerbe der Spitzenklasse bestens auskennt, ist unsere Interviewpartnerin des Monats: Tanja Alexja Wegmann.
Mit ihrer bald 20-jährigen Erfahrung in der Hotellerie und Abstechern in der Schmuck- und Uhrenbranche steht sie täglich in Berührung mit Schönem, Traditionellem und Luxuriösem. War diese Welt schon immer ihr Ziel? «Das war gar nicht unbedingt so gewollt, aber ich war schon immer stets offen für Neues und immer für eine Herausforderung zu haben», so die erfahrene Hospitality-Spezialistin. Nach der Hotelfachschule fand es Tanja Wegmann spannend, einen Einblick in die 5-Sterne-Hotellerie zu erhalten. Dass sie durch ein firmeninternes Fast-Track-Programm damals bei Intercontinental Hotels als eine der vielversprechendsten General Manager Kandidatinnen angesehen wurde und danach eine steile und lange Karriere im Luxus-Hospitality Management machen würde, konnte die bis vor kurzem als General Managerin des «Les Trois Rois» tätige Geschäftsfrau in diesen Jahren noch nicht erahnen.
Seit Mitte Juli 2022 kommt Tanja Wegmann in den Genuss einer anderen Art von Luxus: Als Gründerin ihrer eigenen Firma «Tanja Wegmann Hospitality» selbständig über ihre Zeit bestimmen, Projekte mit Bedacht aussuchen und Mandate wählerisch annehmen, mit ihrem gefüllten Rucksack neue aufregende Wege gehen. Ihr Engagement im sozialen Bereich ist ihr sehr wichtig: Seit einigen Jahren im Stiftungsrat des Alters- und Pflegeheims Sternenhof aktiv, möchte Tanja Wegmann ihr Mitwirken noch verstärken. Der Hospitality-Management-Branche bleibt sie aber treu – ihr Herz schlägt für ein sinnliches, ästhetisches und ganzheitliches Genusserlebnis, das sie erlebbar machen möchte. Dies ist ihr angesichts der kommenden Zeiten der Robotisierung des Gastgewerbe und dem Konzept von virtuellen Metaversum-Hotels umso wichtiger: der unverwechselbare menschliche Touch und die emotionelle Intelligenz. Zurzeit begleitet sie aktiv das Renovationsprojekt für die «Villa Florhof» by Lalique in Zürich, welches im Frühjahr 2024 eröffnen soll.
Wir haben mit der Geschäftsführerin und Verwaltungsrätin über ihre beruflichen und persönlichen Gepflogenheiten gesprochen. Erfahren Sie im Interview, wie Tanja Wegmann Erfolg definiert und was sie als den wichtigsten beruflichen Rat ihrer Karriere erachtet.
Frau Wegmann, wenn Sie in jüngeren Jahren einen anderen Weg eingeschlagen hätten, was wäre aus Ihnen geworden?
«Ich hatte damals als Maturandin drei mögliche Berufswege im Auge: Psychologie-Studium, Ausbildung zur Innenarchitektin oder Hotelfachschule.
Ich habe Letzteres gewählt, da ich in jungen Jahren vor allem reisen und die Welt kennenlernen wollte. Heute bin ich immer noch dankbar für meine Entscheidung – die Ecôle Hotelière de Lausanne bietet eine sensationelle, spannende und breitegefächerte Ausbildung. Und nicht zuletzt kann ich heute die anderen beiden Interessensbereiche gut in der Hotellerie kombinieren und anwenden.»
Wie beginnen Sie Ihren Tag am liebsten?
«Mit einem Cappuccino und einem Ginger Shot komme ich am Morgen so langsam in die Gänge, danach geht es auf eine Jogging Runde mit meinem Hund Mäxli im Grünen. Im Vergleich zu früher nehme ich mir heutzutage viel mehr Zeit am Morgen für mich selber, bevor ich mich gleich in die Arbeit stürze.»
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
«Erfolg und Karriere waren in den Anfangsjahren nicht wichtig für mich. Im Laufe der Zeit kam ich auf den Geschmack. Dass ich heute mit meinem Erfahrungsschatz etwas bewirken kann, erfüllt mich sehr.
Erfolg bedeutet für mich aber auch Anerkennung, positive Rückmeldungen, Interesse von Menschen in meinem privaten & professionellen Umfeld. Aber vor allem bedeutet mir persönlicher Erfolg, wenn ich jeden Tag motiviert den Tag angehe und mit Leidenschaft und Herzblut was «(Er-)Schaffe» und dabei noch Menschen berühren kann.»
Wofür würden Sie eine Woche gratis arbeiten?
«Meine Freundin Farah DeTomi hat im 2018 die Tierorganisation Animal Police gegründet, sie rettet viele Tiere in Not auf der Insel Mallorca. Auf ihrer Finca Noah betreut sie heute mit viel Herzblut und Leidenschaft rund 160 Tiere. Es ist schon lange in meiner Planung, ich möchte sie unterstützen und in absehbarer Zeit eine Woche ihr in Mallorca als Volontärin helfen. Farah führt nebst der Finca Noah auch eine Event Firma, sie lebt vollumfänglich vor allem für das Wohl der Tiere, aber auch für das ihrer Business Partner. Diese Power Frau hat meine grösste Bewunderung.»
Was war der beste berufliche Rat, den Sie jemals bekommen haben?
«Mir hat mal eine erfolgreiche Unternehmerpersönlichkeit gesagt: bleib so wie Du bist, sei stolz eine Frau zu sein und verbiege Dich nicht für Andere. Heute gebe ich diesen Ratschlag gerne an junge Frauen weiter, welche am Anfang ihrer Karriere stehen: Bleib authentisch Dich selber, verfolge Deine Ziele mit harter Arbeit, Herzblut und Leidenschaft, bleibe trotzdem stets offen für Neues, begegne Menschen mit viel Empathie, höre Deinem Gegenüber zu und zeige bei Bedarf auch echte Emotionen.»
Wir bedanken uns herzlich bei Frau Wegmann für ihr Mitwirken an diesem Beitrag.
Dieses Interview wurde telefonisch geführt.
Redaktorin: Neslihan Steiner
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