Was ist für Sie ein ideales Arbeitsumfeld? Ein eigenes Bürozimmer, ein Grossraumbüro oder ein sogenanntes E-Space ohne fixen Arbeitsplatz? In der zunehmend dynamisch werdenden Arbeitswelt werden laufend neue Arbeitskonzepte entwickelt und umgesetzt. Von der Einrichtung über die Beleuchtung bis hin zum Klima wird die Raumgestaltung gemäss aktuellen Befunden optimiert. All dies in der Hoffnung, dass Mitarbeiter zufriedener sind und letzten Endes besser arbeiten und mehr leisten.
Das Arbeitsumfeld ist aber mehr als nur der Arbeitsplatz. Es sind die zwischenmenschlichen Beziehungen, Umgangsformen und Gepflogenheiten, in denen wir arbeiten. Jede Führungskraft weiss, dass ihm eine wichtige Aufgabe bei dessen Gestaltung zukommt. Auch unser Interviewpartner des Monats Zeno Hurt hat durch seine vielschichtige Lebens- und Führungserfahrung klare Vorstellungen an seine Arbeitsumgebung, die er massgebend beeinflusst.
Der gelernte Maschinenzeichner hat in seiner langjährigen Karriere sowohl in der Maschinen- und Apparatebau-Industrie als auch in der Flugindustrie gearbeitet, auch hat er berufsbegleitend die Berufspilotenausbildung absolviert und einige Jahre in der Fliegerei gearbeitet. Heute ist der bei der Rheinmetall AG als Mitglied der Geschäftsleitung der Business Unit Air Defence and Radar Systems tätig, die komplexe, leistungsstarke und automatisierte Flugabwehrlösungen herstellt. Erfahren Sie in unserem Interview mehr über Zeno Hurt, seine beruflichen und privaten Interessen und die wichtigsten Lehren auf seinem bisherigen Karriereweg.
Herr Hurt, wenn Sie in jüngeren Jahren einen anderen Weg eingeschlagen hätten, was wäre aus Ihnen geworden?
«Natürlich hatte auch ich in jungen Jahren noch verschiedene andere Optionen und Traumberufe vor Augen, wie zum Beispiel Pilot oder Astronaut. Jedoch ist es oft so, dass man zu dem Zeitpunkt, wo man den ersten Entscheid treffen muss, eigentlich noch viel zu jung ist, um auch die Konsequenzen seiner Entscheidung abschätzen zu können. Etwas zu gestalten, zu bewegen und zu erschaffen, was anderen nutzt, war immer tief in mir drin. Somit habe ich heute keine anderen Berufswünsche. Geblieben ist die Passion zur Fliegerei, welche ich mir quasi zum zweiten Beruf gemacht habe.»
Wofür würden Sie eine Woche gratis arbeiten?
«Für internationale Hilfswerke, die benachteiligten und gefährdeten Kindern auf dieser Erde zu Gute kommen. Dafür würde ich auch länger als eine Woche gratis arbeiten.»
Was war der beste berufliche Rat, den Sie jemals bekommen haben?
«“Folge Deinem Herzen und Deiner Intuition und nicht dem Geld und gebe nie anderen für ein allfälliges Scheitern die Schuld.“ Diese Ratschläge stammen von meinem Vater, der mich nie zu etwas gezwungen hat – auch nicht zum Studieren – sondern dies vorgelebt hat und so zum Vorbild wurde.»
Wie begegnen Sie Rückschlägen und wie gehen Sie mit Schwierigkeiten um?
«Rückschläge und Fehler sind die besten und wertvollsten Lehren fürs Leben. Wenn man es verpasst, sie als Herausforderung zum Bessermachen zu nutzen, läuft man Gefahr, dieselben Fehler zu wiederholen. Schwierigkeiten zu meistern sind in meiner Tätigkeit tägliche Herausforderungen und Hauptbestandteil meiner Aufgaben. Insofern ist es auch Teil meiner Passion, Schwierigkeiten zusammen mit einem Team zielgerichtet zu lösen.»
Was ist Ihnen in Ihrer Arbeitsumgebung besonders wichtig und was kommt Ihnen auf keinen Fall ins Büro?
«Ich setze alles daran ein Arbeitsklima zu schaffen, in welchem konstruktive Kritik von allen Involvierten als Herausforderung betrachtet und angenommen wird. Teamwork steht an oberster Stelle. Meine Aufgabe ist es die Grundlagen zu schaffen, sodass das Team die ihm gestellten Aufgaben und Ziele erreichen kann. Dazu gehört die Sicherstellung der richtigen Organisation, Strukturen und Prozesse, sowie der besten Werkzeuge und Infrastruktur, die für die Umsetzung notwendig sind.
Mein Büro ist einerseits Arbeitsplatz und anderseits ein Ort, wo gemeinsam Ideen und Entscheide generiert werden und dessen Tür immer offensteht, wenn ich nicht gerade besetzt bin. Daher hat bei mir ein Radio beziehungsweise Musik bei der Arbeit kein Platz, aber dafür eine Kaffeemaschine.»
Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Hurt für sein Mitwirken an diesem Beitrag. Dieses Interview wurde schriftlich geführt.
Redaktorin: Neslihan Steiner
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