Umso überzeugender Sie Ihre Motivation für eine Stelle kommunizieren können, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie diese bekommen. Um überhaupt für ein Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden, müssen Sie allerdings die Aufmerksamkeit des Recruiters erlangen. Wie ein Motivationsschreiben Sie herbei unterstützen kann, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.
Was ist ein Motivationsschreiben?
Das Wichtigste ist, sich im Klaren zu sein, was mit einem Motivationsschreiben erzielt werden soll. Selbstverständlich gehört ein Textdokument zu Ihrer Bewerbung, mit der Sie Ihr Interesse für die Stelle verdeutlichen können. Das Motivationsschreiben ist die beste Möglichkeit, mit der Sie dem persönlichsten Teil Ihrer ganzen Bewerbung Gewicht verleihen können. Recruiter wollen verstehen, wieso Sie sich genau auf diese eine Stelle bewerben und wieso Sie bei diesem Unternehmen beginnen wollen. In diesem zusätzlichen Schreiben sollen Sie Ihre aufgelisteten Kompetenzen des Lebenslaufs unterstreichen und einen Bezug zum Unternehmen aufbauen. Hier haben Sie die Chance, Ihre Alleinstellungsmerkmale aufzuzeigen und diese mit der Position in Verbindung bringen.
Unterschied zwischen Anschreiben und Motivationsschreiben
Die Intention des Motivationsschreibens ähnelt dem klassischen Bewerbungsschreiben: Sie wollen den Recruiter von sich überzeugen. Die persönlichen Ziele und Vorstellungen hinter Ihrer Motivation sollten hier jedoch einen grösseren Stellenwert bekommen: Sie sollten über die sachliche Auflistung Ihrer Qualifikationen hinausgehen und Hintergründe erläutern. Der Recruiter weiss durch Ihre Bewerbung bereits, dass Sie eine neue Herausforderung suchen – nun geht es um das Warum: Warum genau diese Position?
Die wichtigsten Informationen im Motivationsschreiben
Was Sie genau in Ihrem Motivationsschreiben übermitteln wollen, hängt von Ihnen selbst, der Position und vom Unternehmen ab. Versuchen Sie einzelne Anforderungsgesuche des Stelleninserats aufzunehmen und beschreiben Sie kurz wieso Sie die richtige Person hierfür sind. Ihre Alleinstellungsmerkmale sollen zur Kenntnis genommen werden, denn Recruiter suchen nach Bewerbern mit Profil und dazu braucht es gutes Selbstmarketing. Wie der Ausdruck «Motivationsschreiben» schon verrät, steht Ihre tatsächliche Motivation hinter der Bewerbung im Vordergrund. Ihr Interesse am Unternehmen, der ausgeschriebenen Stelle sowie Ihre persönliche berufliche Zielvorstellung sollten durch die Beantwortung der wichtigsten W-Fragen deutlich werden.
Layout eines Motivationsschreibens
Uns ist klar, wenn Sie 30 Bewerbungen abschicken, haben Sie nicht die Zeit jedes einzelne Motivationsschreiben neu zu texten. Das müssen Sie auch nicht. Am besten geht es, wenn Sie mit Textbausteinen arbeiten.
Formalitäten
Nennen Sie immer die korrekte Adresse und den richtigen Ansprechpartner. Oftmals werden diese in der Stellenausschreibung genannt, ansonsten empfiehlt sich ein kurzer Anruf bei der HR-Abteilung des Unternehmens. (Wenn Sie hier an die korrekte Person weitergeleitet werden, können Sie direkt offene Fragen klären oder sich kurz vorstellen.) Ausserdem sollten Sie das aktuelle Datum und den Ort angeben.
Überschriften
Wie jeder Brief benötigt das Motivationsschreiben eine Überschrift. Hier können Sie Standardsätze (z.B.: „Bewerbung auf die Vakanz…“, „Motivationsschreiben von…“) nennen, oder kreativ werden, um sich von anderen Bewerbern abzuheben (z.B.: „Warum ich die richtige [Stellentitel] für [Unternehmen] bin.“).
Einleitung
Die Einleitung sollte kurzgehalten werden und möglichst kreativ sein. Hier können Sie den Recruiter abholen, indem Sie kurz sagen, wieso Sie sich bei diesem Unternehmen sehen. Hierbei können Sie einen Bezug zwischen der Philosophie des Unternehmens und Ihren eigenen Werten herstellen, aufzeigen wieso Ihre aktuelle Funktion Sie perfekt auf die neue Herausforderung vorbereitet hat oder sich auf ein aktuelles oder spannendes Ereignis beziehen, das im Zusammenhang mit dem Unternehmen steht. Ziel hierbei ist wiederrum die Aufmerksamkeit des Recruiters zu erregen und diesen zum Weiterlesen zu bewegen.
Hauptteil
Das Wichtigste zuerst: Schreiben Sie hier nicht über all Ihre vergangenen Stellen oder rezitieren gar Ihren Werdegang, hierfür dient der Lebenslauf. Erlauben Sie mir diese kleine Analogie: Betrachten Sie Ihr Motivationsschreiben wie ein erstes Date: Mit blossem Schwelgen in Erinnerungen an verflossene Liebe und vergebenen Chancen, werden Sie nicht den besten Eindruck hinterlassen – ähnlich verhält es sich beim Motivationsschreiben. Zeigen Sie im Hauptteil, wieso Sie der oder die Richtige für dieses Unternehmen und dessen Vakanz sind. Stellen Sie hier Verknüpfungen zwischen den Anforderungen in der Stellenausschreibung und Ihren Fähigkeiten und Kenntnissen. Stellen Sie Ihre Motivation authentisch und ehrlich dar und zeigen Sie, welche Vorteile Sie dem Unternehmen bringen können.
Schlussteil
Bauen Sie einen Call-to-Action ein: Machen Sie dem Recruiter freundlich klar, dass er nun an der Reihe ist, Kontakt mit Ihnen aufzunehmen. Beispiele hierfür sind: „Gerne werde ich Ihnen im persönlichen Gespräch aufzeigen, weshalb ich die richtige Person für diese Stelle bin.“ oder „Hat meine Bewerbung Ihr Interesse geweckt, dann freue ich mich auf ein persönliches Kennenlernen.»
Eine Grussformel und eine Unterschrift runden einen positiven Gesamteindruck ab. Unterschriften können heute relativ einfach digital erstellt werden. Ansonsten können Sie auch einfach eine Unterschrift einscannen und auf der Seite platzieren.
Grössenordnung und Gestaltung
Begrenzen Sie Ihr Motivationsschreiben immer auf eine A4 Seite. Auf dieser sollten Anschrift, Anrede, Überschrift und eigentliches Schreiben Platz finden. Ein kurzer Text lädt eher zum Lesen ein, als ein mehrseitiger Roman. Immerhin muss der Recruiter täglich eine Vielzahl an Bewerbungen lesen. Wenn Ihre Motivation erst auf der dritten Seite zur Geltung kommt, wird der Adressat sie vermutlich nie zu Gesicht bekommen.
Die Gestaltung des Motivationsschreibens sollte, wie auch der Rest Ihrer Bewerbung, in sich stimmig und auf das Unternehmen angepasst sein. Klare Strukturen in Aufbau und Text hinterlassen einen guten Eindruck.
Fazit
Das Motivationsschreiben ist eine Möglichkeit, Sie neben dem Lebenslauf und Zeugnissen besser zu präsentieren und Ihre Motivation für Vakanz und Unternehmen zu begründen. Sie können ausgiebiger auf Ihre Fähigkeiten, Qualifikationen, Wünsche und Karriereziele eingehen. Das Motivationsschreiben soll spannend, informativ und kreativ sein.
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