Im Durchschnitt wechselt eine Person im Laufe ihrer Berufstätigkeit viermal den Job. Das heisst, Jobwechsel im Lebenslauf sind vollkommen normal. Manche betreiben sogar regelrechtes «Jobhopping» und wechseln die Arbeitsstelle regelmässig.
Eine Faustregel besagt jedoch, dass man rund drei Jahre in einem Unternehmen arbeiten soll, bevor man über einen Jobwechsel nachdenkt. Dabei handelt es sich um den Zeitraum, den grosse Projekte erfahrungsgemäss beanspruchen. Das erste Jahr dient der Einarbeitung, im zweiten Jahr kommt das Projekt ins Rollen und im dritten Jahr wird das Projekt nachhaltig zum Erfolg gebracht. Nach drei Jahren ist es auch erst möglich, positive Spuren in der Firma zu hinterlassen. Obwohl gelegentliche Jobwechsel heutzutage in den meisten Branchen gang und gäbe sind, müssen sie im Bewerbungsprozess nachvollziehbar begründet werden.
In unserem Blogbeitrag befassen wir uns diese Woche intensiv mit dem Thema «Jobwechsel richtig begründen». Wir zeigen Ihnen auf, worauf es bei der Begründung der Jobwechsel ankommt und hoffen, dass Sie den einen oder anderen nützlichen Input für die Zukunft mitnehmen können.
Vier Punkte, die Sie bei der Begründung der Jobwechsel beachten sollten:
- Sprechen Sie nie schlecht über Ihre früheren Arbeitgeber, das wirkt unprofessionell und kann im schlimmsten Fall sogar rechtliche Folgen haben.
- Rechtfertigen Sie sich nicht für einen Jobwechsel, sondern nennen Sie selbstbewusst Ihre Wechselmotivation.
- Vermeiden Sie leere Floskeln wie «Ich suche eine neue Herausforderung». Sie müssen Ihren Jobwechsel individuell und nachvollziehbar begründen – Was ist Ihre Wechselmotivation?
- Formulieren Sie Ihre Wechselmotivation positiv mit Blick auf die Zukunft. Statt lang und breit zu erklären, warum Sie Ihren Job wechseln wollen, müssen Sie dem Personaler aufzeigen, warum Sie sein Unternehmen gut finden und, was Ihre Ziele für die Zukunft sind.
Gründe für einen Jobwechsel:
- Fachliche und persönliche Weiterentwicklung:
Mögliche Formulierung: «In meiner beruflichen Zukunft möchte ich mich im Bereich [XYZ] spezialisieren. Mein aktueller Arbeitgeber sieht dafür keine Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten, daher suche ich nach einer neuen Stelle, bei der das möglich ist.»
- Tapetenwechsel:
Mögliche Formulierung: «Nach meiner langjährigen Anstellung bei der Firma [XYZ] bin ich nun auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Der fachliche Schwerpunkt Ihrer Position bietet mir genau die Herausforderung, die ich in meinem Arbeitsalltag suche.»
- Berufliche Neuorientierung:
Mögliche Formulierung: «Der Bereich [XYZ] interessiert mich schon lange. Nun habe ich mich dazu entschlossen, dass ich darin beruflich Fuss fassen möchte. Das bringt zwar einen Neustart mit sich, aber genau das wünsche ich mir. Als Quereinsteiger bringe ich eine schnelle Auffassungsgabe, Neugier und Ausdauer mit, um weitere Schlüsselkompetenzen aufzubauen.»
- Familiäre Gründe:
Mögliche Formulierung: „Da ich mich aus familiären Gründen räumlich verändere, bin ich aktuell auf der Suche nach einer neuen Herausforderung im Raum [XYZ].“
- Arbeitgeberkündigung:
Es gibt viele Gründe, die zu einer Kündigung durch den Arbeitgeber führen. Im Falle einer Arbeitgeberkündigung ist es ratsam, die Karten offen auf den Tisch zu legen. Dennoch bedarf es keiner Rechtfertigung. War die Kündigung betriebsbedingt (z.B. wirtschaftlich oder nach einer Restrukturierung), tragen Sie ohnehin keine Schuld. Wurde die Kündigung hingegen aufgrund mangelhafter Leistung ausgesprochen, empfehlen wir ehrlich damit umzugehen. Zeigen Sie Ihrem Gegenüber konstruktiv auf, was Sie daraus gelernt haben und was Sie zukünftig anders machen. Natürlich ist es auch möglich, dass die Chemie zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber nicht gestimmt hat, was zur Kündigung führte. Auch hier ist es ratsam, dazu zu stehen.
- Vorgesetztenwechsel
«Mitarbeiter wechseln nicht das Unternehmen, sie wechseln den Chef». Diese Aussagen können wir aus unserer langjährigen Beobachtung bestätigen. Im Vorstellungsgespräch dürfen Sie offen damit umgehen, gerade wenn Sie lange in einem Unternehmen waren und möglicherweise verschiedene Chefs hatten. Es kann immer eine Situation geben, wo es mit dem neuen Chef einfach nicht passt. Das ist normal. Bereiten Sie sich aber auf Nachfragen vor was nicht passte, was Sie getan haben, um eine Zusammenarbeit möglich zu machen und warum Sie jetzt gehen. Reden Sie dabei wie eingangs erwähnt nicht schlecht über die andere Person. Heben Sie seine Stärken hervor und erklären Sie die Situation sachlich. Wenn Sie jedoch in kurzer Zeit oder in mehreren Stationen Probleme mit dem Vorgesetzten zur Sprache bringen, lässt dies den Personaler stutzig werden. Vielleicht ist dann nicht der Chef das Problem, sondern Sie.
Hinweis zum Schluss
Sie denken über einen Jobwechsel nach, oder sind aktiv auf der Suche nach einer neuen Herausforderung?
Dann freuen wir uns über Ihre Initiativbewerbung. Auf unserer Webseite finden Sie in der Rubrik «Jobs» oben rechts den Button «Initiativbewerbung». Dieser führt Sie direkt auf unsere Bewerberplattform. Gerne werden wir Ihr Dossier in unserem Experten Pool aufnehmen und auf Sie zukommen, sobald wir eine passende Stelle vakant haben.