Viele Vorgesetzte und Personalverantwortliche überkommt oft ein beklemmendes Gefühl, wenn es um Gehaltsfragen in Mitarbeitergesprächen geht. Das Gefühl die Entscheidungen bei Gehaltsfragen, besonders bei nahstehenden Mitarbeitenden, nicht objektiv begründen zu können, wird durch das Fehlen beziehungsweise das Ausgehen von guten Argumenten hervorgerufen. Aus diesem Grund wird das Lohngespräch häufig als unbeliebtes Mitarbeitergespräch bezeichnet.
In unserem Blogbeitrag befassen wir uns diese Woche intensiv mit dem Thema «Lohngespräche richtig führen». Wir zeigen Ihnen auf, was in der Gesprächsvorbereitung und während der Lohnverhandlung wichtig ist und hoffen, dass Sie den einen oder anderen nützlichen Input für zukünftige Lohngespräche mitnehmen können.
Gesprächsvorbereitung
Eine Lohnverhandlung bedarf einer gründlichen Vorbereitung. Bei der Gesprächsvorbereitung sollte bedacht werden, dass die Kandidaten bzw. Mitarbeitenden den Lohnvorschlag gegebenenfalls nicht nachvollziehen können. Es ist deshalb wichtig, alle Argumente gut vorzubereiten und mit Daten und Fakten zu belegen, damit eine sachliche Argumentationsgrundlage garantiert ist. Um Kommunikationsklippen zu vermeiden, ist es hilfreich, sich bereits vor dem Gespräch die wichtigsten zwei bis drei Argumente zu notieren um während der Verhandlung nicht davon abzukommen. Unverbindliche Versprechungen, Standardargumente, persönliche Sympathien oder das Abwälzen von negativen Botschaften auf externe Umstände («Ich würde ja gerne, aber…») sind zu vermeiden. Die bestimmenden Entscheidungsfaktoren eines Lohngesprächs sind immer die Leistung des Mitarbeitenden sowie auch die finanziellen Ressourcen des Unternehmens. Wichtig ist auch, dass die Löhne des restlichen Teams für die Berechnung miteinbezogen werden, da grössere Lohnunterschiede zu Konflikten und geminderter Motivation führen können.
Starre Verhandlungspositionen oder überaus hohe Gehaltsvorstellungen
Unrealistisch hohe Gehaltsvorstellungen und starre Verhandlungspositionen sind Zeichen dafür, dass eine unterschwellige Unzufriedenheit des Mitarbeitenden besteht. Hierbei ist es essenziell, dass genauer hingehört wird und versteckte Problembereiche identifiziert werden. Es gilt, gemeinsam eine Lösung zu finden, damit die Motivation des Mitarbeitenden wieder gesteigert werden kann. Wichtig zu wissen ist, dass dem Gehalt in Bezug auf Zufriedenheit und Motivation nicht die Bedeutung zugemessen wird, wie viele annehmen. Die Sinnhaftigkeit, das Arbeitsklima, die Entwicklungsmöglichkeiten und andere Faktoren tragen ebenfalls massgeblich zur Zufriedenheit des Mitarbeitenden bei. Das Salär muss allerdings im internen und externen Vergleich bestehen können.
Alternativen aufzeigen
Es ist wichtig, dass Daten und Fakten zur Verfügung stehen, um hohen Forderungen mit sachlichen Argumenten entgegenzutreten. Wenn keine Möglichkeit besteht, die Mitarbeitenden mittels Lohnerhöhung zu honorieren, gibt es beispielsweise folgende Alternativen:
• Home-Office bewilligen/einführen
• Flexible Arbeitszeiten
• Sonderurlaub
• Rabatte / Fringe Benefits
Aus der Erfahrung wissen wir, dass in diesen Gesprächen getroffene Vereinbarungen unbedingt fest- und später eingehalten werden müssen. Nicht eingehaltene Versprechungen sind eine der häufigsten Gründe für eine spätere Unzufriedenheit und Kündigung der Arbeitnehmer. Ein blosses auf Zeit spielen, Mitarbeitende hinhalten oder vertrösten verschiebt das Problem nur in die Zukunft.
Den positiven bzw. negativen Entscheid richtig übermitteln
Bei einem positiven Beschluss soll dieser nicht nur kurz übermittelt, sondern genügend begründet werden, damit der Mitarbeitende auch weiterhin motiviert bleibt. Im Falle eines negativen Entscheides ist es wichtig, dies relativ früh im Gespräch zu kommunizieren und danach den Fokus wieder auf mögliche motivierende Perspektiven zu lenken. So können Sie dem Mitarbeitenden verschiedene Fahrpläne und Zielsetzungen für die Zukunft aufzeigen.
Eine gute Vorbereitung für die Gehaltsfragen in Mitarbeitergesprächen ist wichtig. Durch die richtige Vorbereitung können Sie Lohngespräche besser meistern und Ihre Mitarbeitende gehen motivierter aus dem Gespräch, selbst wenn Sie nicht den erhofften Lohn erhalten haben.
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