Die Selbstpräsentation ist Teil eines jeden Vorstellungsgesprächs und wird meist zu Beginn des Interviews, kurz nach dem Smalltalk, gehalten. Der zeitliche Rahmen beträgt in der Regel drei bis fünf Minuten, mehr wird von den Personalern meist nicht erwartet, schliesslich handelt es sich um die Vermittlung eines ersten Eindrucks und nicht um einen Vortrag.
Trotz der Kürze hat die Selbstpräsentation für die meisten Personaler einen hohen Stellenwert. Einerseits lassen sich dadurch allfällige Widersprüche feststellen. Andererseits erhalten sie einen Einblick in das Leben des Kandidaten sowie seine rhetorischen Fähigkeiten. Die meisten Bewerber sind sich über den hohen Stellenwert der Selbstpräsentation im Klaren, was den einen oder die andere manchmal etwas beunruhigt. Mit unserem Blogbeitrag wollen wir Sie bei der Vorbereitung auf Ihr bevorstehendes Job-Interview unterstützen. Lesen Sie nachfolgend unsere Tipps rund um das Thema Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch:
- Drei-Schritte-Formel für die Gliederung:
Damit Ihre Selbstpräsentation möglichst wirkungsvoll ist, empfehlen wir Ihnen, die Drei-Schritte-Formel zu beachten. Konkret bedeutet das ich bin, ich kann und ich will.
Ich bin: Stellen Sie sich mit Ihrem Namen vor und geben Sie einen kurzen Einblick in Ihre aktuelle berufliche Situation.
Ich kann: Dieser Punkt nimmt die meiste Zeit ein. Hier zählen Sie die wichtigsten Stationen Ihres Werdegangs auf, nennen Ihre Kompetenzen, zeigen Ihre grössten Erfolge auf und geben einen Einblick in relevante Projekte. Dabei ist es wichtig, dass Sie sich auf die offene Position beziehen.
Ich will: Hier nennen Sie Ihre Motivationsgründe. Sprechen Sie über Ihre Ziele und erklären Sie dem Personaler, warum Sie sich auf diese Position beworben haben.
- Geben Sie Ihren Lebenslauf nicht 1:1 wieder:
Personaler bereiten sich ebenfalls auf das Vorstellungsgespräch vor und studieren Ihren Lebenslauf im Vorhinein ausgiebig. Aus diesem Grund ist es nicht notwendig, dass Sie Ihren CV chronologisch und lückenlos wiedergeben. Im Gegenteil, das wäre für Ihr Gegenüber sogar langweilig. Beziehen Sie sich deshalb nur auf die wichtigsten Punkte. Das sind diejenigen, bei denen es Parallelen zwischen Ihren jetzigen Erfahrungen und den Anforderungen an die Stelle gibt. Wenn der Personaler ein Thema vertiefen möchte, wird er Sie dazu noch genauer befragen.
- Der rote Faden:
Zeigen Sie dem Personaler, wie Sie Ihre berufliche Laufbahn gestaltet haben und wie die einzelnen Stationen zueinander passen. Fragen Sie sich: Was ist das verbindende Element zwischen zwei Positionen? War es ein Schritt nach vorne im gleichen Umfeld, ein Schritt zur Seite in eine neue Branche oder die Vertiefung von Fachkenntnissen in einem Gebiet. Auch eine vermeintliche Fehlentscheidung darf Platz haben, wenn Sie daraus die Lehren gezogen haben und wieder zu Ihrem Kernbereich zurückgekehrt sind. Wichtig ist hier, dass Sie strukturiert und klar schildern, wer Sie sind, was Sie können und was Sie wollen (siehe Punkt 1).
- Setzten Sie auf aktive, positive Aussagen:
Dieser Tipp mag zwar logisch klingen, wird unbewusst dennoch oftmals verdrängt. Wir Menschen neigen nämlich häufig zu einer negativen Ausdrucksweise.
Passiv, negativ: „Mein Vorgesetzter hat mich nicht gefördert, darum habe ich gekündigt.“
Aktiv, positiv: „Ich wollte den nächsten Karriereschritt gehen, darum habe ich zur Firma XYZ gewechselt, wo ich die Rolle als Projektleiter übernehmen konnte.“
- Keine falsche Bescheidenheit:
Stehen Sie zu Ihren Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfolgen. Falsche Bescheidenheit kommt meistens nicht gut an. Seien Sie in Ihrer Selbstpräsentation selbstbewusst und authentisch.
- Sprechen Sie Ihr Gegenüber mit Namen an:
Ein wichtiger und keinesfalls zu unterschätzender Punkt, ist das Ansprechen mit Namen. Das hat eine positive psychologische Wirkung und wirkt sympathisch. Merken Sie sich also unbedingt den Namen Ihres Gesprächspartners und bauen Sie diesen punktuell in das Gespräch mit ein.
- In der Kürze liegt die Würze:
Reden Sie in Ihrer Selbstpräsentation nicht um den heissen Brei herum. Halten Sie sich kurz und kommen Sie auf den Punkt. Ansonsten besteht die Möglichkeit, dass Ihr Gegenüber gedanklich abschweift.
- Üben, üben, üben:
Unser letzter Tipp heisst üben, üben, üben. Bereiten Sie sich unbedingt gut auf Ihre Selbstpräsentation vor. Am besten machen Sie sich zu den wichtigsten Punkten vorab Notizen und üben Ihre Selbstpräsentation vor dem Spiegel oder mit einer nahstehenden Person. Auch die Aufnahme mit dem Smartphone oder einer Kamera kann Ihnen helfen, sich einmal von Aussen zu betrachten und Ihre Selbstpräsentation zu verbessern.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg für Ihr nächstes Vorstellungsgespräch! Haben Ihnen diese Tipps geholfen? Dann würden wir uns freuen, von Ihnen und Ihren Erfahrungen in den Kommentaren unserer Social Media Channels zu hören.